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24.08.2016
Fruktose - eine bittersüße Verblendung
Ein wesentlicher Bestandteil des Paleo Lifestyles ist der Verzicht auf künstliche Zusatzstoffe und Zucker. Davon ist der natürlich vorkommende Fruchtzucker in Obst ausgeschlossen, der z.B. in Trauben, Äpfel oder Birnen enthalten ist und von wertvollen Ballaststoffen und Antioxidantien begleitet wird. Vielmehr sollen industriell hergestellte Fertigprodukte, welche meist mit Zucker versetzt sind, und verarbeitete Lebensmittel mit zugesetzter Fruktose, beispielsweise in Form von High-Fructose-Corn-Syrup (H.F.C.S), vermieden werden.
Immer mehr Studien zeigen, dass die zuckerhaltige, westliche Fast-Food Ernährung nicht nur verantwortlich ist für die heute vorherrschende Fettleibigkeit in weiten Teilen der Welt, sondern auch eine Reihe indirekter Stoffwechselkrankheiten und sogar Krebs begünstigt. Es mag für manch einen überraschend klingen, dass die populäre „Low-Fat-Diät“ in Wirklichkeit eine „High-Fat-Diät“ ist und in der Folge zu noch mehr Übergewicht und Typ 2 Diabetes geführt hat. Um den Fettanteil zu reduzieren, den Geschmack jedoch beizubehalten, wird der Zuckeranteil verdoppelt – klingt plausibel, geht aber im heutigen Kalorien-Wettstreit oftmals unter.
Grundsätzlich gilt: Zucker ist nicht gleich Zucker! Raffinierter Zucker (Saccharose), auch als weißer Haushaltszucker bekannt, besteht chemisch gesehen aus einem Molekül des Kohlenhydrats Glukose (Traubenzucker) und einem Molekül des Kohlenhydrats Fruktose (Fruchtzucker) – eine Verbindung, die sich bei der Verdauung in ein 50/50 Gemisch aufspaltet. Glukose ist der lebensspendende Treibstoff des menschlichen Körpers, er ist unsere wichtigste Energiequelle und in jeder unserer Zellen vorhanden. Glukose wird aus Stärke gewonnen und wird sowohl von unserem Körper hergestellt, als auch in jeder unserer Zellen verstoffwechselt. Nicht so Fruktose. Der Fruchtzucker ist fast zweimal so süß wie Glukose und unterscheidet sich dahingehend, als dass er nicht in Glukose umgewandelt werden kann und somit für den Körper „unverdaubar“ ist. Alternativ wird Fruktose in der Leber zu Fettsäuren verstoffwechselt, was, ähnlich wie bei Alkohol, bei zu großen Mengen zu einer Fettleber führen kann. Zudem unterdrückt Fruktose die Wirkung des Sättigungs-Hormons Leptin im Gehirn und wirkt damit als Appetitanreger dem natürlichen Völligkeitsgefühl entgegen – ein Grund, weshalb wir heute durchschnittlich 300 Kalorien mehr essen als noch vor 20 Jahren.
Der Unterschied liegt also nicht nur in der chemischen Zusammensetzung, sondern auch in der Art und Weise wie der jeweilige Zucker von unserem Körper verarbeitet wird. Du kannst die gleiche Menge Kalorien zu dir nehmen, einmal in Form von Glukose (z.B. Kartoffeln, Brot) und einmal in Form von Zucker (50% Glukose und 50% Fruktose). Augenscheinlich gleiche Kalorien, mit völlig unterschiedlichen gesundheitlichen Auswirkungen auf deinen Körper. Kalorien können also täuschen, vielmehr entscheidet die Art des Zuckers über seinen metabolischen Richtweg. Ähnliches gilt für High-Fructose-Corn-Syrup, zu deutsch „Maissirup“. Dieser besteht zu 55% aus Fruktose und zu 45% aus Glukose und ist seit den 80er Jahren das bevorzugte Süßungsmittel unserer Lebensmittelindustrie (preislich gesehen ist Maissirup ökonomischer als herkömmlicher Zucker). Die Fettanreicherung in der Leber wird noch beschleunigt, wenn Zucker verflüssigt aufgenommen wird (vor allem in Form von Softdrinks, die heute mehrheitlich mit H.F.C.S. versetzt sind). Die Geschwindigkeit, mit der die Leber arbeiten muss, ist maßgeblich entscheidend darüber, wie Fruktose und Glukose verarbeitet werden.
Ungesunde Folgen von zu viel Fruktose:
In Mengen konsumiert, welche die Aufnahmefähigkeit unseres Körpers übersteigen, kann Fruktose bzw. Maissirup also durchaus wie ein Gift wirken. Wenn zu viel Fruktose, zu schnell auf die Leber trifft, reagiert diese indem sie den Fruchtzucker als Fett anreichert. In der Folge kann dies zu einem erhöhten Risiko für Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Herz-Kreislauferkrankungen und Insulinresistenz führen (zusammengefasst auch als metabolisches Syndrom bekannt). Immer mehr Studien weisen daraufhin, dass Insulinresistenz durch erhöhte Fettwerte in der Leber entsteht und damit den Weg bereitet für Typ 2 Diabetes. Leidet man an Diabetes oder Übergewicht, kann dies auch das Risiko erhöhen, an Krebs zu erkranken. Die Forschung hat herausgefunden, dass Insulin die Tumorbildung begünstigt. Bei einer Insulinresistenz, die zu einer unkontrollierten Insulinausschüttung führt, können Krebstumore in ihrem Wachstum und Ausbreitung unterstützt werden.
Noch gilt es zu erforschen, ab welchen Mengen Zucker und Maissirup tatsächlich als Gift auf den menschlichen Organismus wirken können. Das Problem ist, dass Zucker kein „akutes Gift“ sondern ein „chronisches Gift“ ist, d.h. die Wirkung entfaltet sich erst nach wiederholter Einnahme (im Gegensatz zu z.B. Alkohol, der eine sofortige Wirkung im Gehirn erzielt). Da die Folgen oftmals indirekt und für lange Zeit unsichtbar bleiben, hat Zucker noch nicht den gleichen Stellenwert in unserer Gesellschaft als potenziell gesundheitsgefährdende Substanz. Wenn man bedenkt, dass ca. 74% der derzeitigen Supermarktartikel industriell verarbeitete Fruktose oder H.F.C.S enthalten, angefangen bei unscheinbaren Frühstücksflocken bis hin zu Salatdressings, liegt die Verantwortung unglücklicherweise bei dem Konsumenten, einen Blick auf die kleingedruckten Etiketten zu werfen.
Es sei nochmals erwähnt, dass der natürlich vorkommende Fruchtzucker in Obst für den Verzehr unbedenklich ist, da Früchte ausreichend Ballaststoffe haben, um uns vor den Nebenwirkungen ihrer Süße zu schützen. Ein eat-Riegel mit natürlichen Trockenfrucht-Anteilen ist daher eine ideale Ergänzung, um uns gesundheitlich, energetisch und genüsslich zu befriedigen.
In der Regel gilt, je mehr man etwas von einer Sache versteht, desto mehr Genuss bietet sie!
Über eat Performance
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